Maßarbeit in Konfektion
- Erstellt: 19. August 2016

Die Zehenschutzkappe ist häufig der „Engpass“, wenn es gilt, deformierte Füße mit baumustergeprüften Sicherheitsschuhen zu versorgen. So war es auch in dem Fall eines Patienten mit kontraktem Hohlfuß aufgrund einer hereditären Neuropathie. Hier ermöglichte der Umstieg auf einen konfektionierten Schuh mit extra hoher und breiter Zehenschutzkappe eine fußgerechte Versorgung, die auch den sicherheitstechnischen Anforderungen genügte.
Von Rainer Seibel
Das eigentlich Selbstverständliche, nämlich seiner täglichen Arbeit beschwerdefrei nachgehen zu können, war für Jochen M. immer mehr zur Ausnahme geworden. Zunehmend machten dem 44-jährigen Lageristen die Auswirkungen einer hereditären Neuropathie zu schaffen. Dieser Gendefekt, der gehäuft in seiner Familie auftritt, hat auch Auswirkungen auf seine Füße und die Muskulatur der unteren Extremität. Bis zu seinem neunten Lebensjahr hatten sich die Sehnen in seinen Füßen verkürzt und verhärtet. Die Folge davon ist ein ausgeprägter Hohlfuß mit Krallenzehen. Der Hohlfuß ist rigide, die Zehen sind eingeschränkt beweglich. Aufgrund der schlaffen Lähmung im M. peroneus longus ist die Unterschenkelmuskulatur stark atrophiert. Ähnliche Symptome zeigen sich bei ihm auch an den Händen.
Der Patient war zuvor mit orthopädischen Maßschuhen nach einem Baumuster geprüften Bausatz versorgt worden. Er klagte jedoch über die Zunahme von Druckschmerzen und ein Taubheitsgefühl im Fuß. Beides beeinträchtigte nach seiner Aussage auch die Stand- und Gangsicherheit, so dass er immer häufiger stolperte.
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