04. September 2017

Markttrends – Wie entwickelt sich die Kompressionsversorgung in der OST?

Kompressionsstrümpf e sind in der Orthopädieschuhtechnik
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Die Anzahl der Verordnungen im Bereich Kompressionsstrümpfe sind in der Orthopädieschuh­technik in den Jahren 2012 bis 2015 leicht, aber stetig gefallen. Doch im vergangenen Jahr ließ sich ein Aufwärtstrend beobachten. Der Verordnungswert stieg in den letzten fünf Jahren hingegen kontinuierlich leicht an. Von Bernhard Kötte

Diese Marktanalyse zur Verordnungsentwicklung im Bereich der Kompressionsstrumpfversorgung basiert auf den Daten von rund 800 Orthopädie­schuhtechnik-Betrieben, die Opta data auch für das in dieser Zeitschrift regelmäßig erscheinende GKV-Trendbarometer nach exakten Kriterien geclustert hat. Betrachtet werden alle durch die Opta data-Kunden zu Lasten der GKV abgerechneten Positionsnummern in der Produktgruppe 17 mit dem Hilfsmittelkennzeichen „00-Neukauf“ im Zeitraum von 2012 bis 2016.

Gesamtumsatz und Verordnungsanzahl steigen in 2016

Wie seit jeher bekannt ist, spielen Kompressionsstrümpfe bezogen auf den Umsatz eine eher untergeordnete Rolle im Bereich der Orthopädieschuhtechnik – daran haben auch die vergangenen fünf Jahre nichts geändert. Entsprechend variiert auch die Umsatzentwicklung nur leicht: Im Jahr 2012 wurden rund 37800 Verordnungen mit einem Gesamtwert von zirka 3,26 Millionen Euro brutto zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet. In den folgenden Jahren bis 2015 ließ sich ein leichter Abwärtstrend verzeichnen. So fiel die Zahl der Verordnungen 2015 auf rund 32800 Verordnungen mit einem Gesamtwert von zirka 3,18 Millionen Euro brutto.

Eine positive Entwicklung ließ sich hingegen, mit einer Anzahl von rund 36500 Verordnungen und einem Brutto-Gesamtwert von zirka 3,49 Millionen Euro im Jahr 2016 beobachten (Abb. 1). Grund für den Anstieg beim Gesamtumsatz ist eine leichte Steigerung des Anteils an Maßstrümpfen.

Wie oben schon angedeutet, ist die Anzahl der Verordnungen in der Produktgruppe Kompressionsstrümpfe von 2012 bis 2015 stetig gefallen. Erst im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Verordnungen in den orthopädieschuhtechnischen Betrieben wieder leicht auf ein Niveau zwischen dem der Jahre 2012 und 2013 (Abb. 2).

Insgesamt positive Entwicklung des Verordnungswerts

Mit Blick auf den Verordnungswert lässt sich über den gesamten Analyse-Zeitraum hinweg eine leichte Steigerung beobachten. Im Jahr 2012 lag der durchschnittliche Verordnungswert noch bei 87,18 Euro. Bis 2016 stieg er um 8,45

Euro auf 95,63 Euro. Der Anstieg des ­Verordnungswerts erklärt auch den moderaten Umsatzzuwachs im Jahr 2016, der trotz der im Vergleich zu 2012 geringeren Verordnungsanzahl erzielt werden konnte.

Top-Seller unter den Kompressionsstrümpfen

Die Top-Seller der Produktgruppe 17 im Bereich der Orthopädieschuhtechnik haben sich seit 2012 nicht verändert. In absteigender Reihenfolge handelt es sich hierbei um Wadenstrümpfe KKL II (Serienfertigung) mit knapp 30 Prozent Anteil am Gesamtumsatz, Schenkelstrümpfe KKL II (Serienfertigung), Wadenstrümpfe KKL II (nach Maß, rundgestrickt), Schenkelstrümpfe KKL OO (nach Maß, rundgestrickt). Strumpfhosen KKL II (Serienfertigung II). Mit diesen fünf Produkten wurden in den vergangenen Jahren nahezu 80 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. Der Umsatzanteil der Versorgungen „nach Maß“ stieg von 2012 bis 2016 in Bezug zum Gesamtumsatz um rund 4,6 Prozent an – von 24,2 auf 28,8 Prozent.

Datenanalyse:
Dr. Armin Keivandarian,
Daten- und Marktanalysen,
Opta data Gruppe

Anschrift des Verfassers:
Bernhard Kötte
Business Development Manager Hilfsmittel, Opta data Gruppe
Berthold-Beitz-Boulevard 514
45141 Essen

 

Ausgabe 09 / 2017

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