07. September 2018

Lymphödem & Lipödem – Krankheitsbild und Therapie

Das Lymphödem ist eine chronisch progrediente (fortschreitende) Erkrankung und vorläufig noch nicht heilbar. Wichtigste therapeutische Maßnahme ist eine konsequente Kompressionstherapie, ergänzt durch manuelle Lymphdrainage, Bewegungstherapie und Hautpflege.

 In Deutschland leiden etwa 80 000 Menschen an einem Lymphödem. 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Vor allem Krebspatienten, deren Lymphsystem durch die Behandlung (zum Beispiel Lymphknoten entfernt, Bestrahlung) nachhaltig geschädigt wurde, müssen sich in der Regel lebenslang konsequent therapieren lassen.

Wie funktioniert das Lymphsystem?

Die Lymphgefäße bilden zusammen mit
den Lymphknoten, dem Knochenmark,
den Mandeln und der Milz das Lymphsystem. Sie befinden sich fast im gesamten Körpergewebe und leiten das Gewebewasser, die sogenannte Lymphe, über größere Lymphbahnen ab. Über den sogenannten Milchbrustgang gelangt die Lymphflüssigkeit – etwa zwei Liter täglich – in das Venensystem. Sie vermischt sich dort mit dem venösen Blut. In der Lymphe werden Abfallprodukte des Stoffwechsels, wie zum Beispiel Reste abgestorbener Zellen und Eiweißkörper, gesammelt und abtransportiert.

Das Lymphgefäßsystem ist zudem für den Transport der im Darm aufgenommenen Fette in den Blutkreislauf zuständig. Schädigende Stoffe und mögliche Tumorzellen werden in den Lymphknoten abgefangen und unschädlich gemacht. In den Lymphknoten werden die Lymphozyten gebildet. Sie dienen der Abwehr und Vernichtung von Krankheitserregern. Intakte Lymphknoten sind für ein gesundes Immunsystem daher von großer Bedeutung.

Anders als Venen haben Lymphgefäße eigene Muskelzellen, die aktiv die Gewebeflüssigkeit in Richtung Brust- und Bauchraum pressen. Die Aktivität der sogenannten Lymphpumpe wird durch Puls-, Atem- und Körperbewegung unterstützt. Daher lässt langes Sitzen oder Stehen Füße, Knöchel und Unterschenkel anschwellen. Übergewicht und zu wenig Bewegung erhöhen das Risiko für die Entwicklung eines Lymphödems erheblich (Quelle: Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin, DGA).

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