Holzabsätze fertigen
- Erstellt: 15. November 2017

Zu meiner Lehrzeit waren Holzabsätze Standard. Leider ist diese Variante des Bodenbaus in Vergessenheit geraten, obwohl Holz ein relativ leichtes und optisch schönes Material ist. Damals wurden Holzabsätze noch mit einem Stück Leder verschalt. Im aktuellen Tutorial zeige ich, wie einfach das Arbeiten mit Holzabsätzen ist – auch ohne Verschalung. Von Anastasia Anastasiadou
Holzabsätze können wir heute als Rohlinge kaufen, etliche Lieferanten bieten sie in unterschiedlichen Formen an. Darüber hinaus können wir sie uns in jeder gewünschten Form fräsen lassen. Dazu sollten wir keine zu weiche Holzart wählen, Leistenholz, wie Buche, ist eigentlich ideal. Die einzigen Dinge, die wir bei einem Holzabsatz beachten müssen, sind zum einen eine exakt passende Absatzsprengung – diese muss vor dem Aufzwicken des Schaftes bereits so präzise wie möglich stehen. Zum anderen sollten wir auf die Form achten, den Absatz dürfen wir keinesfalls zu schmal schleifen.
Wer mit einem Holzabsatz arbeiten möchte, sollte außerdem die Oberseite etwas ausschleifen, die später dann am Schuh befestigt wird. Beim Ausschleifen können wir uns an der Stärke von Zwickkante und Ausballung orientieren, in der Regel ist das der Radius eines kleinen Bimskissens. Den idealen Sitz hat der Absatz, wenn das Bimskissen ohne Luft auf die Klebefläche des Absatzes passt.
Nach dem Ausleisten des Maßschuhes müssen wir den Holzabsatz immer und unbedingt verschrauben.
Für die Unterseite des Absatzes empfehle ich eine Absatzplatte. Dazu müssen wir die Brandsohle mit einer speziellen Gabelfeder versehen und mit Thermit stabilisieren. Ohne diese Verstärkung würde der Absatz ausbrechen, der Schuh wäre schnell zerstört und nur mit großer Mühe zu reparieren.
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