Foto: Sislak Design/Buxmann Orthopädie-Schuhtechnik

GEORG SISLAK

Ob Zertifizierung, Präqualifizierung oder Meisterpflicht: Schon immer hat die Orthopädieschuhtechnik viel Aufwand und Geld in die nachweisbare Qualität der Versorgung investiert. Die handwerkliche Meisterleistung kann auch für das Marketing und die dazugehörige Werbung in bester Berufstradition eingesetzt werden, um den Betrieb von der „Schachtelorthopädie“ bewusst abzuheben.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Meisterpflicht eine wichtige Basis, um die Qualität im Handwerk hochzuhalten. Durch die Verbindung aus Tradition und Innovation haben sich einmalige Berufsfelder entwickelt, die weltweit ihresgleichen suchen. Das duale Ausbildungssystem, gefördert durch Betriebe, Verbände und Innungen, ist nach wie vor eins der besten der Welt. Damit der schulische und berufliche Einsatz zum Erfolg führt, sollte diese Alleinstellung auch in der Werbung kommuniziert werden, denn nicht jeder Bereich in der Gesundheitsbranche kann auf diese nachweisliche Qualifizierung hinweisen.

Was aus Kundensicht wichtig ist

Dazu muss zunächst ermittelt werden, in welchen Bereichen, mit welchen Hilfsmitteln und durch welche Abteilungen oder Personen die außergewöhnliche Qualität hervorgehoben werden kann. Manchmal reicht dazu ein bewusster Gang durch die Betriebsbereiche, doch auf Dauer sollten die Prozesse und Abläufe eher schriftlich festgehalten werden. Für die Kundinnen und Kunden auffällige Servicebereiche, wie zum Beispiel die Anamnese, gehören genauso dazu, wie die handwerklich einmalige Fertigungsart der orthopädischen Einlagen nach Maß in der eigenen Meisterwerkstatt.

Aus Kundensicht sind allerdings oft andere Eigenschaften der Produkte wichtig, als das Handwerkerherz wünscht. So kann man sich an der Schleifmaschine oder auch beim Konstruieren der orthopädischen Einlage an so mancher Besonderheit erfreuen, der Kunde jedoch will einfach, dass die Fußbettung passt und er sie im besten Fall beim Tragen gar nicht spürt. Ähnlich fühlt es sich bei vielen bezogen auf Komfortschuhe an. Orthopädieschuhtechnik-Meister und -Gesellen sprechen hierbei von der individuellen und besonderen Passform der Hilfsmittel und Bequemschuhe. Diese meisterhafte Passform ist für den Kunden elementar für den Therapieerfolg und sollte somit besonders betont und in der Werbung benannt und erklärt werden.

„Ach, die Einlagen kommen nicht aus China?“

Vor einigen Jahren gab es in der Orthopädieschuhtechnikbranche den Trend, Werkstätten in Ladenbaukonzepte einzubinden und diese sichtbar zu machen. Leider hat sich diese gute Idee nicht überall durchgesetzt und wird nur selten praktiziert. Gleichwohl war es eine richtungsweisende Entwicklung, um die Meisterpflicht und die daraus entstandenen Meisterwerkstätten besser in den Mittelpunkt zu rücken. Trotz umfangreicher Aufklärung in der Medizin und trotz interdisziplinärer Versorgungsansätzen wissen die meisten Patientinnen und Patienten nach wie vor nicht, dass die orthopädischen Einlagen nach Maß im Fachbetrieb vor Ort in der eigenen Meisterwerkstatt gefertigt werden.

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