Zusammenfassung:
Von den ersten Schritten bis zum Alter von etwa zehn Jahren wurde in Münster die Entwicklung des kindlichen Fußes beobachtet und mit der Pedographie dokumentiert. Die Daten von etwa 100 Jungen und Mädchen zeigen, wie sich die Schritt­abwicklung mit der Zeit stabilisiert und wie sich die Fußform im Wachstum und unter Belastung physiologisch verändert. Die Daten zeigen aber auch, dass sich bestimmte Fußformen schon früh abzeichnen und man bei Fehlentwicklungen nicht zuwarten sollte.

Fat, flat, floppy‘, so wird der Kinderfuß plakativ in der englischsprachigen Literatur beschrieben, um damit seine etwas speckige, platte und flexible Erscheinung zu illustrieren. Während dieses Erscheinungsbild des kindlichen Fußes in frühen Entwicklungsstadien durchaus als physiologisch angesehen wird und daher keine Indikation für eine Behandlung ist, gibt es vor allem bei zunehmendem Alter oft Anlass für Eltern, sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kind zu machen. So fragen sich besorgte Eltern, ob der Fuß ihres Kindes sich normal entwickelt oder ob Auffälligkeiten in der Form oder Funktion des Fußes beachtet und behandelt werden sollten.
Die Beantwortung solcher Fragen erfordert eine Abgrenzung einer (noch) normalen Fußform von einer manifesten Fußdeformität, die als behandlungsbedürftig angesehen wird. Da es in der Regel nicht ausreicht, allein das Erscheinungsbild des Fußes zu beurteilen, kommen den erweiterten diagnostischen Möglichkeiten zur Beschreibung der Fußfunktion zunehmende Bedeutung zu.
So haben sich zum Beispiel Untersuchungen des Gangbildes mit Hilfe der computergestützten dreidimensionalen Ganganalyse und/oder mit der plantaren Druckverteilungsmessung oder Pedobarographie etabliert. Letztere Methode wurde in einer Längsschnittuntersuchung bei einer Gruppe gesunder Kinder eingesetzt, um deren Entwicklung von den ers­ten eigenen Schritten bis hin zu einem Alter von ca. 10 Jahren zu begleiten und zu beschreiben. Ergebnisse aus dieser ‘Kidfoot Münster‘-Studie sollen hier zusammengefasst dargestellt werden.

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