12. April 2012
Techniker Krankenkasse gibt Gutachten zur Privatisierung der GKV in Auftrag
Der geteilte Krankenversicherungsmarkt sei in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gesundheitspolitischer Diskussionen geraten, so die Begründung der TK. Dabei sei in den Medien vor allem die Zukunftsfähigkeit der privaten Krankenvollversicherung in Zweifel gezogen worden. Doch auch auf Seiten der gesetzlichen Krankenversicherung bestünden unverändert strukturelle Defizite, die das Potenzial einer bestmöglichen medizinischen Versorgung für die Versicherten nicht optimal ausschöpfen, so die TK in einem Begleitschreiben zum vorläufigen Gutachten.
Der Diskussion über die Zukunft der gesetzlichen Krankenkassen und ihr Verhältnis zur privaten Krankenversicherung fehle bislang die fachliche Grundlage, so die TK. Stattdessen seien die Debatten zumeist ideologisch motiviert. Aus diesem Grund sollen Experten des Gesundheitswesens in ihrem Gutachten der Frage nachgehen, ob die Überführung der gesetzlichen Krankenkassen in eine private Rechtsform zur Konvergenz der beiden bestehenden Systeme beitragen könne. Die Wissenschaftler sollten klären, welchen Nutzen eine privatrechtliche Organisation der Krankenkassen aus ökonomischer Sicht erzielen könne und welche Handlungsoptionen innerhalb der verfassungsrechtlichen Grenzen überhaupt bestehen.
Die Bestrebungen der TK gehen in die Richtung, den Wettbewerb zwischen den Anbietern zu stärken und den Bürgern mehr Wahlfreiheit zu geben. Dies sei auch möglich, wenn man das bestehende Leistungsspektrum der GKV und die heutige Finanzierungssystematik beibehalte, so die TK.
Das gesamte Gutachten erscheint im Juni 2012 als Band der Reihe "Beiträge zum Gesundheitsmanagement", die von Professor Dr. Norbert Klusen und Dr. Andreas Meusch herausgegeben und im Nomos-Verlag veröffentlicht wird.
Eine Zusammenfassung kann auf der Homepage der TK als PDF heruntergeladen werden (Presse /Studien und Umfragen).