Spectaris fordert Öffnung der Telematikinfrastruktur für nichtärztliche Leistungserbringer
Der Industrieverband Spectaris hat in Gesprächen mit der den Berichterstattern der Großen Koalition zum eHealth-Gesetz gefordert, die aufzubauende Telematikinfrastruktur unbedingt auch für nichtärztliche Leistungserbringer im Gesundheitswesen zu öffnen. Diese seien schließlich diejenigen, welche für die Anbindung der Patienten in der häuslichen Umgebung an Ärzte und Kliniken maßgeblich verantwortlich seien.
Um diese Vernetzung von Arzt/Klinik und Patient zu fördern und somit die Potenziale der Telemedizin auszuschöpfen, bedürfe es entsprechender Anreize, so Spectaris. Nichtärztliche Leistungserbringer benötigen eine solide Grundlage, um derartige Aufgaben zu übernehmen. Würden erfolgreiche Kooperationen nicht in eine Regelversorgung überführt, Leistungen nicht angemessen vergütet und nicht gesetzlich flankiert, verlören die Leistungserbringer das Interesse an der intersektoralen Vernetzung, argumentiert der Industrieverband. Wertvolle medizinische Potenziale stünden zu Lasten der betroffenen Patienten dann nicht zur Verfügung und blieben für die Optimierung der Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung ungenutzt.
Sorge bereitet Spectaris zudem, dass im Gesetzentwurf nur einzelne Anwendungen einer Telematikinfrastruktur herausgegriffen werden, viele aber schon heute genutzte Anwendungsgebiete ungeregelt bleiben sollen. Bereits heute würden wichtige Konsiliarleistungen für andere telemedizinische Leistungen angeboten, die daher entsprechend zu berücksichtigen seien. Der Gesetzentwurf sei hier viel zu restriktiv ausgestaltet. "So bleiben die großen Potenziale, die die Telemedizin bietet, unerschlossen", warnt Spectaris.