01. Juli 2015

Vereinigung Technische Orthopädie fordert Verbesserung der Rehabilitation amputierter Patienten

Die derzeitige Situation frisch amputierter Patienten in Deutschland verursacht derzeit mannigfaltige Probleme, wie Prof. Bernhard Greitemann, 1. Vorsitzender der Vereinigung Technische Orthopädie, die als Sektion sowohl Mitglied der DGOU als auch der DGOOC ist, in einer Stellungnahme an Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe mit einem Schreiben vom 18. Juni 2015 deutlich machte. Der Vorschlag der VTO ist es, eine Pflegesatz- und Behandlungskorridorgestaltung ähnlich des neurologischen Rehabilitationsverfahrens zu schaffen, um diesen per se schon schwer betroffenen Patienten auch adäquate Rehabilitations- und Wiedereingliederungschancen zu ermöglichen.


Stellungnahme der Vereinigung Technische Orthopädie zur Preisgestaltung Rehabilitation amputierter Patienten

Die Rehabilitation von Patienten nach Arm- oder Beinamputation ist eine besonders herausfordernde Aufgabe. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um ältere, multimorbide Patienten, die einen massiv erhöhten Aufwand im Bereich der Rehabilitation bedingen.

Die üblichen, im Rahmen der Rehabilitation orthopädisch-traumatologischer Patienten gezahlten Pflegesätze sind hierfür in keiner Weise kostendeckend und ausreichend, gleiches betrifft die bisherigen vorgegebenen Behandlungskorridore von etwa drei Wochen.

Im nahen Ausland sind bei diesen schwer betroffenen Patienten Rehabilitationszeiten von drei bis sechs Monaten (beispielsweise in den Niederlanden) übliche Rehabilitationszeiträume; sie unterscheiden sich drastisch von den Rehabilitationszeiträumen in Deutschland. Die derzeitige Situation verursacht mannigfaltige Probleme: 

a) durch die nicht auskömmlichen Pflegesätze werden Amputierte oft in der zahlenmäßigen Menge in der Reha beschränkt.

b) Hierdurch entstehen hohe Folgekosten im ambulanten Bereich.

c) Die betroffenen Patienten werden durch die Notwendigkeit zur schnelleren Entlassung im Rahmen der Behandlungskorridore nicht adäquat optimal rehabilitiert. 

Die Vereinigung Technische Orthopädie, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie regen daher an, dass für frisch amputierte Patienten eine Pflegesatz- und Behandlungskorridorgestaltung ähnlich des neurologischen Rehabilitationsverfahrens geschaffen wird, um diesen per se schon schwer betroffenen Patienten auch adäquate Rehabilitations- und Wiedereingliederungschancen zu ermöglichen.