BDSE kritisiert zu frühe Order
Auf der Delegiertenversammlung des Bundesverbands des Deutschen Schuheinzelhandels (BDSE) kritisierte Präsidentin Brigitte Wischnewski die immer weiter vorgezogene Ordervergabe in der Schuhbranche. Einige Schuhlieferanten hätten den vorgezogenen Termin der Informationsmesse GDS dazu genutzt, auch ihre Auftragsbücher früher herauszuholen und den Handel zu einer zeitigeren Platzierung von Aufträgen zu bewegen.
Die Unternehmen wollten offenbar noch früher als bisher die Bestellungen des Handels unter Dach und Fach bekommen ohne Rücksicht auf die damit verbundenen zusätzlichen Abverkaufsrisiken ihrer Kunden, so Wischnewski. Denn einige Markenlieferanten hätten im Zuge des neuen Messetimings flugs ihre Außendienstmitarbeiter einige Wochen eher in den Handel geschickt, damit sie die Aufträge schon vor dem GDS-Termin hereinholen. Dies wäre, so die Präsidentin, bei der Vorverlegung der GDS als Informations- und Auftaktmesse gerade nicht gewollt und auch mit Vertretern der Lieferanten anders vereinbart worden. „Wenn jedoch 70 bis 90 Prozent einer Verkaufssaison in der Regel auf der Erstorder liegen und diese dann auch noch um einige Wochen vorgezogen wird, geht das genau in die falsche Richtung und muss zwangsläufig zu höheren Preisabschriften und Margenverlusten im Einzelhandel führen.“ Dies könne auch nicht wirklich im Interesse der Markenhersteller sein.
Der BDSE hatte im Zuge der Messetermin-Diskussion die Lieferanten immer vor dieser Entwicklung gewarnt. Der Verband appelliert daher erneut und mit Nachdruck an die Industrie, den Einkäufern die Gelegenheit zu geben, sich in Ruhe auf der GDS über die aktuellen Kollektionen und Modetrends zu informieren, bevor sie Aufträge platzieren müssen. Dem Schuhhandel empfahl Wischnewski, sich von den gängigen Argumenten der Vertriebsmitarbeiter (keine Lieferzusage, späterer Liefertermin) nicht zur vorzeitigen Auftragsvergabe verleiten zu lassen. Zumal die Erfahrungen zeigten, dass die Ware an den Handel ohnehin meist zu früh und massiv ausgeliefert werde. Auch sei noch kein Schuhgeschäft an zu wenig Ware gescheitert, meist dagegen an zu hohem Wareneingang und Überbeständen.