HDS/L wendet sich gegen "pauschalisierende" Kritik an der europäischen Schuhindustrie
Der Hauptgeschäftsführer des HDS/L, Manfred Junkert, hat sich gegen "pauschalisierende Behauptungen" der Clean Clothes Kampagne gewandt, die unter dem Motto "Change your shoes" arbeitet. Im Rahmen einer Studie kritisierte die Initiative die Arbeitsbedingungen in der europäischen Schuhindustrie (s. vorausgehende News). „Wir können die pauschalisierenden Behauptungen der Initiative „Change your shoes“ in keinster Weise nachvollziehen", so Junkert.
"Der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie und im Speziellen die unter dem Dach des Deutschen Schuhinstituts positionierte Cooperation at DSI (CADS) setzen sich intensiv für mehr Transparenz innerhalb der Lieferkette ein", betonte der HDS/L-Hauptgeschäftsführer, "und zwar nicht nur europaweit, sondern weltweit."
"Made in Europe", so Junkert, stehe grundsätzlich für hochwertige Schuhe und gute Arbeitsbedingungen. Seit Jahrzehnten engagiere sich die deutsche Schuhindustrie für eine nachhaltige Produktion im In- und Ausland. "Die sozialen und ökologischen Standards unserer Industrien zählen zu den höchsten weltweit. Das außergewöhnlich hohe Niveau der Arbeitsbedingungen sowie der umweltbewusste Umgang unserer Branche mit Ressourcen werden international als vorbildlich beurteilt. Deutsche (und europäische) Standards sind also nicht die Folge internationaler Standards, sondern sie bilden umgekehrt deren Grundlage.“
Michael Tackenberg, CADS-Vorstand, ergänzt: „Die deutschen Hersteller stehen mit ihrer Marke und Reputation dafür, dass gute Arbeitsbedingungen nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern in sämtlichen Produktionsstätten weltweit eingehalten werden." Er wies darauf hin, dass diese Stätten in Osteuropa regelmäßig kontrolliert würden.
Wie Manfred Junkert ausführte, pflege der Verband der Schuh- und Lederwarenindustrie einen intensiven Dialog zur Gewerkschaft und habe aktiv an der Erstellung internationaler Sozialstandards mitgewirkt. Die Fachkräfte in europäischen Produktionsstätten seien zum größten Teil von deutschen Schuhherstellern ausgebildet worden und keineswegs unterbezahlt. "Der Arbeitsmarkt in diesen Ländern ist auch durch starke Konkurrenz von anderen Industrien geprägt. Die Löhne in den genannten Ländern entsprechen dem landesüblichen Niveau“, so des HDS/L-Hauptgeschäftsführer.