WHO-Hilfsmittelliste berücksichtigt wichtige Hilfsmittel der Orthopädieschuhtechnik

Weltweit hat nur einer von zehn Menschen, die ein Hilfsmittel benötigen, Zugang zu einer entsprechenden Versorgung. Um das zu ändern, veröffentlichte die Initiative GATE (Global Cooperation on Assistive Technology) der Weltgesundheitsorganisation WHO im März diesen Jahres eine Liste mit den 50 wichtigsten Hilfsmitteln. Der Internationale Verband der Orthopädieschuhtechniker (IVO) war an dem Prozess beteiligt und trug zur Aufnahme wichtiger Hilfsmittel der Orthopädieschuhtechnik bei.
„Priority Assistive Product List (APL)“ - so heißt die Liste der WHO, die die 50 wichtigsten Hilfsmittel verzeichnet. „Diese Hilfsmittelliste der WHO wird die weltweite Gesundheitspolitik beeinflussen“, ist der ehemalige IVO-Präsident Karl-Heinz Schott überzeugt. Daher übernahm der IVO eine aktive Rolle bei der Erstellung der Liste. Schott besuchte die WHO in Genua, um die Leistungen der Orthopädieschuhtechnik dort vorzustellen. Es folgten eine Reihe von Treffen in den letzten Jahren, insbesondere von einer Arbeitsgruppe zu diesem Thema.
Vor der Erstellung der Hilfsmittelliste führte die WHO eine Internet-Umfrage durch, bei der die Teilnehmer angeben konnte, welche Hilfsmittel für sie am wichtigsten sind. Der IVO informierte seine Mitglieder und regte sie dazu an, auch ihre Patienten zur Teilnahme aufzufordern. Schließlich nahmen über 10.000 Menschen aus 161 Ländern an der weltweiten Umfrage teil.
Am 21. und 22. März fand die entscheidende Tagung in Genf statt, auf der eine vorläufige Liste mit 100 Hilfsmitteln diskutiert wurde. Für den IVO nahm der niederländische Rehabilitationsarzt Prof. Klaas Postema teil. Von den über 60 Teilnehmern vertraten nur vier das Thema Orthesen und Schuhe, musste er feststellen. „Wenn diese vier nicht gewesen wären, dann wären Orthesen und Einlagen auf der Liste nicht erfasst worden“, sagt Karl-Heinz Schott. Auch für die Erfassung orthopädischer Schuhe musste sich der IVO einsetzen, möglicherweise wären ansonsten nur Schuhe für Diabetespatienten aufgenommen worden. Für die Orthopädieschuhtechnik erfreulich: Auch Orthesen für die untere Extremität, Klumpfußorthesen sowie orthopädieschuhtechnische Versorgungen wie Therapieschuhe und Diabetesschutzschuhe wurden erfasst.
„Wir freuen uns, dass durch das Engagement des IVO die Wahrnehmung für Orthesen, Einlagen und orthopädische Schuhe erhöht worden ist“, erklärte Karl-Heinz Schott. „Das wird in den nächsten zehn Jahren zu einer größeren weltweiten Verbreitung dieser Produkte und Dienstleistungen führen.“