„Lernendes Gesundheitssystem“
Mit einem „Lernenden Gesundheitssystem“ will eine von der Universität Luzern angeführte, schweizweite Forschungskooperation den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitssystem begegnen.
Unter dem Titel „Swiss Learning Health System (SLHS)“ wird in den kommenden Jahren eine schweizweite Plattform geschaffen für einen konstruktiven Dialog zwischen Forschung, Politik und Praxis in Fragen des Gesundheitssystems und der Gesundheitsversorgung. Das SLHS stellt hierzu Mechanismen im Sinne eines „Lernenden Gesundheitssystems“ zur Verfügung. Dazu gehören die Identifikation und Priorisierung von relevanten Themen, das Aufzeigen von evidenzbasierten Lösungsansätzen, die Moderation des Dialogs und die Unterstützung in der Implementierungsphase.
Der Unterschied zu bestehenden Formen des Dialogs der Interessensgruppen liegt darin, dass dieser im SLHS klar strukturiert, moderiert und dokumentiert ist und die Erkenntnisse in einem Kreislauf in das System zurückfließen. So können gemeinsame Erkenntnisse und Ziele umgesetzt und ein Gesundheitssystem generiert werden, das selbst lernt und neuen Herausforderungen und Bedürfnissen zeitnah gewachsen ist. Dies soll zum Beispiel helfen, gemeinsame Lösungsansätze zur Unterstützung älterer Menschen zu entwickeln, eine bessere Versorgung und Rehabilitation chronisch Kranker zu gewährleisten oder den steigenden Gesundheitskosten durch bessere Versorgungsmodelle zu begegnen.
Träger des SLHS ist ein schweizweites akademisches Netzwerk, das mit Akteuren aus Politik und Administration, Nichtregierungsorganisationen sowie der Privatwirtschaft kooperiert. Neben der Universität Luzern sind das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (als assoziiertes Institut der Universität Basel), die Université de Neuchâtel, die Università della Svizzera italiana (USI), die Universität Zürich sowie die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) über die aktuelle Laufzeit von vier Jahren an dem Projekt beteiligt. Das Seminar für Gesundheitswissenschaft und Gesundheitspolitik der Universität Luzern hat als Hauptantragsteller des Projekts auch die Gesamtkoordination inne. Daneben sind das Zentrum für Recht und Gesundheit sowie das Zentrum für Religionsverfassungsrecht an der Universität Luzern direkt beteiligt.