23. März 2017

Erhöhtes Diabetesrisiko bei Kindern durch Bildschirmaufenthalt

Mehr als drei Stunden täglich vor einem Bildschirm zu verbringen, erhöht das Diabetesrisiko bei Kindern. (Fotolia/FotoSandesneben)

In einer Studie haben Forscher des Population Health Research Institute und der St. George’s University of London den Zusammenhang von Typ-2-Diabetes mit dem Aufenthalt vor einem Bildschirm untersucht. Demnach sind Kinder besonders gefährdet, die täglich mehr als drei Stunden vor dem Bildschirm verbringen (TV, Computer, Smartphone, Tablet oder Spielkonsole).

Daher empfehlen die Forscher eine Beschränkung des täglichen Fernseh- und Computerkonsums, um Diabetes frühzeitig vorzubeugen. Zu den Risikofaktoren des Aufenthalts vor Bildschirmen gehören Adipositas und Insulinresistenz. Ähnliche Hinweise lieferten bereits frühere Studien, die diesen Zusammenhang für Erwachsene nachwiesen.

Für die Studie analysierten die Autoren eine Stichprobe von 4500 Schülern, 2337 Mädchen und 2158 Jungen im Alter zwischen neun und zehn Jahren aus London, Birmingham und Leicester im Hinblick auf kardiovaskuläre und metabolische Risikofaktoren. Zu diesen Risikofaktoren gehören Blutfette, Insulinresistenz, Nüchternglukosespiegel, Entzündungswerte, Blutdruck und Gesamtkörperfettanteil. Außerdem befragten sie die Kinder zu ihrem täglichen Bildschirmkonsum (TV, Computer und Konsolen). Von 2031 der jungen Probanden konnten die Forscher zusätzlich Daten über die körperliche Betätigung sammeln.

Etwa 4 Prozent der befragten Kinder gaben an, keine Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, während sich 37 Prozent bis zu einer Stunde täglich vor einem Bildschirm aufhielten. 28 Prozent der übrigen Kinder legten sich auf ein bis zwei Stunden fest, 13 Prozent auf zwei bis drei Stunden und etwa eines von fünf Kindern (18 Prozent) gab an, mehr als drei Stunden täglich vor einem Bildschirm zu verbringen. Unter letzteren überwog der Anteil der Jungen (22 Prozent, Mädchen 14 Prozent).

Dabei bestanden Korrelationen zwischen der Zeit vor einem Bildschirm und dem sogenannten Ponderal Index, mit dem die Relation zwischen Körpergewicht und Körpergröße sowie die Dicke der Hautfalten beurteilt wird. Diese stellen zugleich Indikatoren für den Gesamtkörperfettanteil dar. Im Ergebnis zeigte sich, dass all diese Parameter bei den Kindern höher waren, die mehr als drei Stunden täglich vor einem Bildschirm verbringen, als bei jenen, die bei den Befragungen eine Stunde oder weniger angegeben hatten.

Des Weiteren stellten die Forscher bei einer Quote von mehr als drei Stunden Bildschirmzeit pro Tag eine Verbindung zu den Spiegeln des appetitzügelnden Hormons Leptin, der Nüchternglukose und der Insulinresistenz fest. Die Assoziation von Bildschirmzeit und den oben genannten Parametern blieb auch bestehen, nachdem die Experten weitere potenzielle Einflussfaktoren wie familiären Hintergrund, Einkommen der Eltern, Pubertät und körperliche Aktivität berücksichtigt hatten.