12. April 2017

Ansporn für Innovationen und gesundheitspolitische Themen in Garmisch

Zum zweiten Mal und mit spannenden Themen trafen sich die Mitglieder der Landesinnungen für Orthopädieschuhtechnik und Orthopädietechnik Bayern zum Jahreskongress „Technische Orthopädie“ am 24. bis 26. März 2017 in Garmisch-Partenkirchen. Das Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG), Hilfsmittelausschreibungen und die Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnisses waren die Kernelemente des Vortrags von Carla Meyerhoff-Grienberger vom GKV-Spitzenverband.

Die Gesundheitspolitik ist traditionell ein Themenschwerpunkt auf dem Kongress in Garmisch-Partenkirchen. Und fast schon Tradition ist es, dass Carla Meyerhoff-Grienberger vom GKV-Spitzenverband über dieses Thema referiert. „Leider“, so  Meyerhoff-Grienberger, hätte der Gesetzgeber zum Teil „sportliche Fristen“ für die Umsetzung des HHVG und die Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnisses vorgegeben. Dabei würden Verfahrensordnungen und technische Voraussetzungen fehlen, zudem müsste noch einiges zwischen GKV, Kassen und Leistungserbringer erarbeitet und festgelegt werden. Dies verknüpfte sie mit einer Einladung zum gemeinsamen Gespräch und zur Diskussion.

Der im Vorfeld prognostizierte Entrüstungssturm blieb allerdings aus. Besorgte Innungsmitglieder fragten, wie sie der Dokumentationspflicht nachkommen sollen und wiesen auf den erheblichen zusätzlichen Aufwand hin, andere monierten die undurchsichtige und intransparente Preisfindung von Festbeiträgen und andere beklagten, dass sie immer mehr Zeit für andere Dinge aufwenden müssten, als für die Arbeit am Produkt selbst. Carla Meyerhoff-Grienberger begegnete den Vorwürfen und Anmerkungen mit der Aussage: „Wir haben eine seriöse Datengrundlage, wir haben nachgebessert und wir haben jeden angehört.“ Sie versprach aber, weiterhin das Gespräch zu suchen.

Über Genehmigungsverfahren diskutierten Carla Meyerhoff-Grienberger, Thomas Sterba ( AOK Bayern); Dr. Sabine Drisch (Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau); Michael Schäfer (stellv. Innungsmeister OT); Markus Fischer (LIM OST); Bodo Schrödel (LIM OT); Dr. Marion Mack-Westerhaus (MDK Bayern) und Dr. Wolfgang Langer (MDK Bayern). Während die Handwerke sich ein einfaches Verfahren wünschten, sprachen sich Kassen und MDK für Prüfungen aus, um Fehl- und Überversorgungen sowie Missbrauch auszuschließen.

Einen ausführlichen Bericht über den Jahreskongress Technische Orthopädie lesen Sie in der Maiausgabe der Orthopädieschuhtechnik.