13. Juli 2017

„Wir müssen wieder zu kalkulierten Preisen kommen!“

Die Neufassung der PG 08 zeigt einmal mehr, dass die Anliegen der Orthopädiehandwerke gegenüber den Krankenkassen zu wenig Gehör finden. Kein Grund aufzugeben, sagen Jens Schulte und Uwe Branscheidt vom Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) in einem aktuell erschienenen Artikel der Zeitschrift „Orthopädieschuhtechnik“. Für sie stehen kalkulierte Preise in den Verträgen auf der Agenda - und bei der PG 08 wird gegen die Preisfestsetzung geklagt.

Jens Schulte (Foto: ZVOS, A. Schieber)

„Unser Ziel ist es, bei den Verträgen wieder zu kalkulierten Preisen zu kommen!“, sagte ZVOS-Vizepräsident Jens Schulte im Gespräch mit der Redaktion „Orthopädieschuhtechnik“. „Die Kassen wünschen sich immer eine lineare Erhöhung, das entspricht aber nicht unserer Kostenstruktur und unseren Kostensteigerungen.“ Durch das Agieren der Krankenkassen ergäben sich Verschiebungen im Preisgefüge, die nicht mehr im Verhältnis zu den Kosten für die erbrachte Leistung stünden, so Schulte.

„Wir machen mit der Neuordnung der PG 08 einen Schritt zurück, statt in die Zukunft“, bekräftigte ZVOS-Vorstandsmitglied Uwe Branscheidt. Aus seiner Sicht sind die Produktbeschreibungen viel zu spezifisch und entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand der Versorgungsmöglichkeiten.

Uwe Branscheidt (Foto: ZVOS, A. Schieber)

„Wenn wir dem Hilfsmittelverzeichnis gerecht werden sollen, haben wir weniger Individualität und weniger Entscheidungsmöglichkeiten, andere Versorgungen umzusetzen, wenn es im Einzelfall sinnvoller ist“, erklärt er. Weitere Verschlechterungen seien beispielsweise die Streichung des Formabdrucks bei vielen Indikationen oder die Fixierung auf den Einsatz von Rohlingen. „Die handwerklich gefertigte Einlage, so wie sie viele Kollegen noch machen und machen wollen, ist im Hilfsmittelverzeichnis nicht mehr ausreichend abgebildet!“.

Frustrierend aus Sicht des ZVOS sei gewesen, dass fast all seine Vorschläge zur Fortschreibung der PG 08 nicht berücksichtigt worden seien. Gemeinsam mit andern Leistungserbringern klagt der ZVOS gegen den GKV-Spitzenverband und fordert die Aufhebung der Festbeträge. Branscheidt: „Meine Hoffnung ist, dass wir mit der Klage erreichen, dass der GKV-Spitzenverband die PG 08 überarbeitet oder zumindest die Preise ordentlich ermittelt.“

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Juli/August-Ausgabe der „Orthopädieschuhtechnik“.

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