Sneaker-Trend sorgt für mehr Umsatz
In den ersten fünf Monaten des Jahres konnten die deutschen Schuhhersteller steigende Umsätze verzeichnen – einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat allerdings der anhaltende Sneaker-Boom. Der Schuheinzelhandel konnte lediglich um ein Prozent zulegen.
Der Gesamtumsatz in diesem Zeitraum liegt bei 1,25 Milliarden Euro, so Carl-August Seibel, Vorsitzender des Bundesverbandes der Schuh und Lederwarenindustrie (HDS/L) auf der Gallery Shoes. Das sei ein Umsatzplus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahlen seien getragen von wenigen Herstellern und dem Hype im Sneaker- und Sportschuhbereich, sagte Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des HDS/L: „Das ist ein anhaltender Boom“. Besonders stark habe sich das Inlandsgeschäft mit einem Zuwachs von 8,1 Prozent auf 989 Millionen Euro entwickelt.
Zirka 80 produzierende Unternehmen der Schuhindustrie gebe es derzeit in Deutschland, die Zahl der Beschäftigten stieg in den ersten fünf Monaten des Jahres um 8,5 Prozent auf 14.791 Mitarbeiter. „Die guten Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Branche im Umbruch befindet, machte Seibel deutlich. Maßgeblich getrieben werde der Branchenumbruch von der Digitalisierung, die alle Geschäftsprozesse berühre. „Die Digitalisierung können Handel und Industrie nur gemeinsam bewältigen“, so Seibel.
„Der Schuheinzelhandel bewegt sich seitwärts“, so Brigitte Wischnewski, Präsidentin des Deutschen Schuheinzelhandels (BDSE). Besonders der Juli sei mit einem Umsatzminus von 5 Prozent recht enttäuschend verlaufen, im gesamten ersten Halbjahr konnten die Schuhumsätze um rund ein Prozent zulegen. Die Digitalisierung werde im Handel bereits gut umgesetzt, so Wischnewski. Laut einer BDSE-Umfrage werden in diesem Jahr 40 Prozent der Schuhfachgeschäfte in Multichannel-Konzepte investieren.