Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA) ist Kompetenzzentrum
Die Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA) in Dortmund wurde als Kompetenzzentrum des deutschen Handwerkes anerkannt. 2009 hatte die Schule den Antrag gestellt und wurde durch das Bildungs- und das Wirtschaftsministerium gefördert. Am 30. August 2017 verlieh Andreas Kepper, Regierungsdirektor, Handwerks- und Gewerbeförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik (BUFA) die offizielle Urkunde im Rahmen einer Feierstunde.
Der Weg zum Kompetenzzentrum war lang, wie Stefan Bieringer, Schulleiter der BUFA berichtete. Bereits 2002 habe man mit der Planung für das Komzet begonnen. 2009 konnte dann der Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gestellt werden, um sich zu einem Kompetenzzentrum mit dem Schwerpunkt Orthopädie- und Rehabilitationstechnik weiterentwickeln zu können. Drei Jahre später begann die dreijährige Förderphase durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Zunächst baute die BUFA als wissenschaftlichen Kern das Institut für Messtechnik und Biomechanik (IMB) auf, das 2013 eröffnet wurde.
„Die Anlage entspricht wissenschaftlichen Ansprüchen“, betonte BUFA-Schulleiter Stefan Bieringer bei der Präsentation des Labors des Institutes. Das ermögliche zum einen den Austausch mit den Hochschulen aber auch die Schaffung von Bewertungsstandards, zum Beispiel für Gutachten. Gleichzeitig hob er hervor, dass es nicht nur um die Analyse gehe, sondern um die Schlüsse, die man daraus zieht: „Wir müssen das Wissen in Können ummünzen.“ Am Ende gehe es darum, mit den Erkenntnissen das Handwerk in der täglichen Arbeit zu unterstützen.
Als ausgezeichnetes und gefördertes Leuchtturmprojekt soll die BUFA innovative Impulse an die gesamte Branche senden. Aus diesem Grund investierte das Kompetenzzentrum insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro in Technik und Ausstattung. Die Fördersumme lag insgesamt bei rund einer Million Euro und soll die Qualität der beruflichen Bildung verbessern und kontinuierlich an neue technologische und sozioökonomische Anforderungen anpassen.
Die Bundesfachschule ist das führende Bildungszentrum für die Orthopädietechnik im gesamten Deutschsprachigen Raum. Mehr als 2.000 nationale und internationale Fachkräfte aus der Orthopädie- und Reha-Technik sowie über 30 Prozent des deutschen Meisternachwuchses bilden sich hier jährlich weiter.
Stärkung des Handwerks durch Wissenstransfer
„Das IMB ist die Schnittstelle zwischen Berufsbildung und akademischer Forschung und Lehre“, beschrieb Ann Kathrin Hömme, Leiterin des Instituts für Messtechnik und Biomechanik, ihre Aufgabe. Deshalb soll die Arbeit des Instituts eng mit den einzelnen Bereichen der Bundesfachschule verknüpft werden, so dass neue Erkenntnisse auch den Weg in die Praxis finden. „Es geht immer um den funktionellen Zugewinn für den Patienten“, erklärte Hömme. Seit seiner Gründung 2013 hat das Institut hierzu schon zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, wie zum Beispiel zur Biomechanik in Prothetik und Orthetik, die Einbindung der Messtechnik in der Lehre an der Schule, die Entwicklung von Studiendesigns zur Überprüfung von Hilfsmitteln oder die Begutachtung von orthopädietechnischen Versorgungen.