ZVOS-Mitgliederversammlung: Weichen für die Zukunft gestellt
Am 20. September 2017 fand die Mitgliederversammlung des Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) in Hannover statt. In den Bereichen Nachwuchsgewinnung, Bildung und Forschung, Vertragsverhandlungen und Soziale Sicherung wurde bisher Erreichtes resümiert und der Blick in die Zukunft gerichtet.
Die Delegierten fanden sich fast vollzählig am Maschsee in Hannover zu einem sehr konstruktiven Gedankenaustausch und Diskussion zusammen. Zuvor hatten sich der Vorstand des ZVOS und Hauptgeschäftsführer Oliver Dieckmann drei Tage in Klausur zurückgezogen, um Weichen zu stellen und Ideen für künftige Projekte zu finden.
Vizepräsident Daniel Simnowski-Bürkner präsentierte die großen Erfolge der Öffentlichkeitsarbeit. Über Fotos von den zahlreichen Maßnahmen (Werbekampagnen, Nachwuchspostkarten, Mediendarstellungen, Berufsportale im Internet, Buch-Veröffentlichungen und Nachwuchsarbeit), die in Dauerschleife auf der Leinwand gezeigt wurden, konnten sich die Mitglieder einen Eindruck von der Arbeit des Verbandes verschaffen.
Den großen Verhandlungsumfang bei Kassenverträgen veranschaulichte Vizepräsident Jens Schulte. Er machte auch den hohen personellen und finanziellen Aufwand in diesem Bereich deutlich. So bestehe in der Hauptgeschäftsstelle ein hoher Verwaltungsaufwand angesichts der zahlreichen täglichen Anrufe, Faxe und Emails, mit denen sich die Betriebe an den Zentralverband wenden können. Auch 2018 sollen Verträge aktiv und lenkend angegangen werden, so Schulte.
Vorstandsmitglied Achim Oberle stellte die Vielzahl an Neuerungen vor, die im Bereich Bildung und Forschung erreicht und angestoßen werden konnten. Gemeinsam mit OSM Michael Möller wurde ein Leitfaden für die Diabetesversorgung konzipiert. Er richtet sich an Ärzte, Wundexperten, Orthopädieschuhmacher und andere interessierte Berufsgruppen. Nach Beteiligung namhafter Ärzte stehe der Leitfaden kurz vor Fertigstellung.
In der AG Fuß habe man sich gut etablieren können, berichtete Oberle. Ferner wurde im Diabetesbereich eine Studie zum Thema Druckverteilungsmessung angestoßen. Beteiligt ist die Universität Gießen mit OSM/Dipl.-Ing. Thomas Stief.
Nicht nur sämtliche Themen der Aus- und Weiterbildung seien in Bearbeitung, sondern auch das Berufsabitur und die Studiengänge, so Oberle. Die Modernität des Handwerks habe man auf der Ausstellungsfläche „Land des Handwerks“ auf der Internationalen Handwerksmesse unter anderem mit dem 3D-Druck einer breiten Öffentlichkeit und sogar der Kanzlerin präsentiert. Weitere Projekte sollen folgen, die allerdings personelle und finanzielle Ressourcen benötigen, um effektiv und mit Nutzen für jeden Betrieb durchgeführt werden zu können.
Das Thema Soziale Sicherung wurde vom Vorstandsmitglied Uwe Branscheidt vorgestellt. Er gab einen Überblick über die Fortschreibungen in den Produktgruppen 08 und 31. Intensiv arbeite die Interessengemeinschaft Hilfsmittelversorgung (IGHV) an möglichst verbindlichen Regelungen mit dem GKV-Spitzenverband – zum Beispiel zu Abrechnungs- und Genehmigungsformularen oder zur Fortschreibung des Hilfsmittelverzeichnisses. Wichtig sei zudem der Kontakt zu allen wichtigen Institutionen, zum Beispiel den diabetischen Fachgesellschaften oder auch Patientenorganisationen, um gemeinsame Ziele zu vereinbaren und Forderungen zu formulieren. Dies sei eine wichtige Arbeit, deren Ergebnisse oft erst in weiter Zukunft die Branche und den einzelnen OST-Betrieb beeinflussen werden, so Branscheidt. Hier werde die Zukunft der Branche gesichert.
Die Versammlung stellte fest, dass für die Zukunft viele Perspektiven für die Arbeit des ZVOS gesehen werden. Der Verband ergreife hier aktiv das Zepter für seine Mitglieder. Auch die Notwendigkeit der finanziellen Ausstattung des ZVOS wurde an diesem Tag deutlich. Es wurde das Vorhaben formuliert, nicht in dem Bemühen nachzulassen, ausgetretene Innungen und Landesinnungen wieder in die Gemeinschaft zu holen. Nur eine starke Gemeinschaft aller sei auch stark – nach außen, im Innern des Verbandes und finanziell. Die Versammlung schloss mit dem Ausblick auf die Vorstandwahlen im Frühjahr 2018. Präsident Dierolf erklärte, aus Altersgründen nicht zur Wahl zu stehen. Engagierte Kandidaten für den ZVOS-Vorstand werden gesucht.
Elisabeth Vogel/ZVOS