Neues System für die Bewegungsanalyse entwickelt
Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben eine neue Technologie entwickelt, mit der sich Bewegungsabläufe hochpräzise räumlich und zeitlich erfassen lassen. Zur Demonstration der Technologie soll gemeinsam mit dem Industriepartner Contemplas GmbH beispielhaft ein System zur Laufanalyse auf einem Laufband entwickelt werden.
Statt auf optische Marker oder Reflektoren setzen die Jülicher Forscher auf Funkchips und hochfrequente Funksignale, mit denen sich Positionen im Millisekundentakt und auf den Millimeter genau bestimmen lassen. Das Demonstrationssystem zeichnet anhand von mindestens vier im Raum verteilten Basisstationen und bis zu zehn mobilen Einheiten, die am Körper von Läufern angebracht sind, deren Bewegungen auf. Im Gegensatz zu existierenden Systemen erlaubt die Technologie die gleichzeitige Verfolgung von im Prinzip beliebig vielen Objekten sowohl innerhalb von Gebäuden als auch im Freien. Es können also nicht nur einzelne Sportler oder Patienten, sondern auch beliebig große Gruppen und ganze Teams vermessen werden. Die Technologie basiert auf der kontinuierlichen Phasenanalyse der Funkwellen. Damit lässt sich die Position präziser bestimmen, als es mit gängigen Laufzeitmessungen der Funksignale bislang möglich ist.
Außer in der medizinischen Diagnostik und Rehabilitation könnte das System in der Indoor-Navigation, etwa von Robotern, Anwendung finden.
Das Projekt wird mit 1,8 Millionen Euro durch den Helmholtz-Validierungsfonds (HFV) der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.