20. Dezember 2017

Nord-Ost-Event: Zusammenarbeit auch ohne gemeinsames Innungsdach

„Willkommen zur 4. konspirativen Sitzung der Landesinnung Nord-Ost“. Mit diesen Worten eröffnete Reiner Schumacher, Obermeister der Innung Nord das Nord-Ost-Event, das am 17. und 18. November 2017 in Hamburg Harburg stattfand. Noch vor einem Jahr hatten die Kollegen aus Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die Hoffnung, dass man sich 2017 schon als gemeinsame Landesinnung treffen könnte. Doch die schon seit Jahren geplante und gewünschte Fusion der Innungen konnte auch durch eine Klage nicht gegen den Widerstand eines Ministeriums aus einem der beteiligten Bundeslänger durchgesetzt werden.


Davon, so Reiner Schumacher, lasse man sich aber nicht abhalten, sich gemeinsam mit den Kollegen zu treffen und auszutauschen. „Mit mehr Leuten macht es mehr Spaß und man kann mehr machen“, meinte er. Dieses „mehr machen“ zeigte sich unter anderem am Fortbildungsprogramm. Hatte man sich am Freitagnachmittag noch den Innungsversammlungen gewidmet, die nach der noch nicht gelungenen Fusion zwar im selben Raum, aber noch getrennt abgehalten wurden, hatte man sich für den Samstag mehrere Schwerpunkte für die Fortbildung der Kollegen gesetzt.

Torben Vahle, Referatsleiter für die Gesundheitshandwerke im Zentralverband des Deutschen Handswerks, informierte zunächst über die Auswirkungen des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes.  

Diplom-Psychologin Susan Clever eröffnete mit einem Vortrag über den „schwierigen Patienten“ den Schwerpunkt Diabetes. Ihr gelang es in ihrem Vortrag einige wesentliche Einsichten in die Welt der Diabetespatienten zu vermitteln, die helfen zu verstehen, warum die Patienten oft die Therapieempfehlungen nicht beachten.

Dr. Hans-Ulrich Clever räumte in seinem Vortrag mit einigen falschen Vorstellungen über den Diabetischen Fuß auf, zum Beispiel damit, dass Amputationen schicksalhaft, sind, Neuropathie Beschwerden macht oder dass Fußinfektionen leicht zu erkennen seien. Für die erfolgreiche Therapie forderte er unter anderem, dass man die Kaskade von der Neuropathie über die Infektion bis zur Gangrän möglichst frühzeitig unterbinden müsse, um Amputationen wirksam vorzubeugen.

Achim Oberle und Rüdiger Hinrichs berichteten anschließend über Erfahrungen mit dem 3D-Druck und die Perspektiven dieser neuen Technik für die Orthopädieschuhtechnik. Wer wollte, konnte das Thema im Anschluss an das Nord-Ost-Event noch bei einer Veranstaltung der Handwerkskammer Hamburg auf dem Elbcampus in Harburg vertiefen. Hier wurden verschiedene Aspekte des 3D-Drucks speziell für die Bedürfnisse in der Orthopädieschuhtechnik und der Orthopädietechnik beleuchtet. Einige der vorgestellten Techniken konnten dabei auch in praktischen Vorführungen erlebt werden.

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