23. Mai 2018

OT-World 2018 im Zeichen der Digitalisierung

Der 3D-Druck war einer der Schwerpunkte auf der Messe (Foto: OT-World)

Am 18. Mai ging die OT-World zu Ende. Vier Tage stand Leipzig ganz im Zeichen der Technischen Orthopädie. Mehr als 570 Aussteller aus 43 Ländern – vom Marktführer bis zum Start-up – präsentierten auf der OT-World Weltpremieren und Innovationen.

Digitalisierung und 3D-Druck waren allgegenwärtig, ob in Orthetik und Prothetik, Reha-Technik, Kompressionstherapie oder in der Orthopädieschuhtechnik. Internationale Experten vom Mediziner über den Orthopädie-Techniker bis zum Ingenieur diskutierten fortschrittliche Versorgungswege und stellten wegweisende Technologien vor. Insgesamt 21.400 Besucher aus über 90 Ländern kamen zur Fachmesse und zum Weltkongress nach Leipzig.
„Die OT-World ist ein Gesamtkunstwerk. Aus aller Welt kommen hier für vier Tage Experten zusammen, um die Versorgung mit Hilfsmitteln global zu verbessern“, resümiert Klaus-Jürgen Lotz, Präsident des BIV-OT. „Ganz besonders freut mich, dass auf dieser OT-World spürbar wurde, worum es im Kern unserer Arbeit geht: den Menschen. All die Neuheiten, Weltpremieren, Fortschritte in der Fertigung und den Prozessen sind wichtig und müssen gesehen, beurteilt und getestet werden. All das ist dieses Jahr auf der OT-World erneut geschehen. Hier sind wieder viele neue Ansätze entstanden, mit denen wir die Probleme lösen können, die zum Beispiel der demografische Wandel hervorbringt.“
Kongresspräsident Prof. Dr. Volker Bühren ergänzt: „Die OT-World ist eine hervorragende Plattform für den kollegialen Austausch auf Augenhöhe. Als Kongresspräsident freut es mich besonders, dass wir das Angebot für Mediziner auf der OT-World erneut stärken konnten.“

Der Begriff Interprofessionalität fiel auf der OT-World immer wieder. Der Einsatz innovativer Technologien, wie sie die Fachmesse zu bieten hatte, verlange die fachmännische Versorgung im Team aller an der Rehabilitation beteiligten Professionen – darin waren sich alle bereits in der Eröffnungsveranstaltung einig. Bühren übergab den Staffelstab für die OT-World 2020 an Prof. Dr. Christoph Josten vom Universitätsklinikum Leipzig sowie den Orthopädie-Technik-Meister Michael Schäfer. Die künftige Doppelspitze in der Kongresspräsidentschaft soll die Interprofessionalität der Veranstaltung unterstreichen.

Digitalisierung und 3D-Druck
Neben dem Appell zur Zusammenarbeit prägte das Thema Digitalisierung die OT-World 2018. Sowohl die internationale Fachmesse als auch der Weltkongress setzten sich mit den neuen Fertigungsverfahren auseinander. Über den Einfluss moderner Technologien wie 3D-Druck auf die Versorgung wurde an den Messeständen genauso diskutiert wie in den gut gefüllten Kongresssälen.
Gegenüber der letzten Veranstaltung 2016 präsentierten sich deutlich mehr Veranstalter aus dem Bereich des 3D-Drucks, vornehmlich aus dem Bereich Orthesen und Prothesen aber auch zur Leisten- und Einlagenfertigung wurden einige Neuentwicklungen präsentiert. Ob diese Entwicklungen heute schon eine bessere Alternative zu herkömmlichen Verfahren sind, wurde in den Veranstaltungen und auf den Messeständen durchaus kontrovers diskutiert. Nicht zu übersehen war jedoch, dass immer mehr Lösungen angeboten werden, in denen der gesamte Prozess vom Maßnehmen bis zur Herstellung digitalisiert ist und die eigentliche Herstellung häufig schon ohne die klassischen handwerklichen Fertigkeiten erfolgt. Vor allem für Länder, die keine Handwerkstradition in der Technischen Orthopädie haben, sind solche Modelle attraktiv. Aber es ist sicher zu erwarten, dass auch das klassische Handwerk davon nicht unberührt bleibt. Ein ausführlicher Beitrag zu diesem Thema erscheint in der Juli-/Augustausgabe der Zeitschrift Orthopädieschuhtechnik.

Die nächste OT-World findet vom 12. bis 15. Mai 2020 statt.