Bundeskanzlerin verleiht Nationalen Integrationspreis 2018
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am 29. Oktober im Bundeskanzleramt den Nationalen Integrationspreis 2018 an das Projekt „Brückenbau – Vielfalt begegnen!“ der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und der Hilfsorganisation IsraAID Germany e.V. verliehen. Auch Herges Schuhmanufaktur und Orthopädieschuhtechnik aus Saarbrücken hatte es durch sein besonderes Engagement in der Integration von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund unter die Nominierten geschafft (s. News vom 24. Oktober 2018 ).
Eine unabhängige Jury aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens entschied sich für den ersten Preisträger, da das Projekt in einem einzigartigen Ansatz zwischen Menschen unterschiedlicher Konfessionen vermittele und damit die Bedeutung von Toleranz für den Integrationserfolg hervorhebe. Das Projekt verdeutliche, dass die Grundlage für gelungene Integration die Vermittlung von Werten wie Toleranz, Gleichberechtigung, Nichtdiskriminierung und die Akzeptanz unterschiedlicher religiöser Lebensweisen ist. Dadurch trügen IsraAID Germany e.V. und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland auf besondere Weise zu einer gelungenen Integration von Flüchtlingen in Deutschland bei.
Arabisch-israelische, jüdisch-israelische und deutsche Spezialisten für psychosoziale Betreuung (Psychologen, Sozialarbeiter, Kunsttherapeuten und Gemeindearbeiter) unterstützen in diesem Projekt gemeinsam die Integration und psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen. In zehn Erstaufnahmeeinrichtungen in Berlin und Frankfurt werden Flüchtlinge psychologisch betreut und von Mitarbeitern beraten. Die Einzel- und Gruppengespräche betreffen Themen wie die Beziehung zwischen Mann und Frau, Sexualität und Schwangerschaft, Frauenrechte und Bildung. Aktuell nehmen bereits über 6.000 Schutzsuchende an dem Projekt teil.
Die für drei Jahre von der Bundeskanzlerin berufene Jury besteht aus der Berliner Integrationsforscherin Naika Foroutan, dem Fußballprofi Sami Khedira, dem Autor Ahmad Mansour, der langjährigen Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie dem ehemaligen Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit und ehemaligen Leiter des BAMF, Frank-Jürgen Weise, der zugleich Jury-Vorsitzender ist.
Der Nationale Integrationspreis
Das Bundeskabinett hatte am 24. und 25. Mai 2016 bei seiner Klausur in Meseberg die "Meseberger Erklärung zur Integration" beschlossen und in diesem Rahmen den Nationalen Integrationspreis ins Leben gerufen. Der Preisträger soll als Vorbild für andere dienen, sich ebenfalls zu engagieren. Die 33 vorschlagsberechtigten Institutionen konnten einzelne Personen, Personengruppen, Organisationen oder Kommunen nominieren. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.