07. November 2018

1. Sensomotorik-Symposium: Neue Perspektiven für die Einlagenversorgung

Foto: Madel/C. Maurer Fachmedien

Die Aufnahme sensomotorischer Einlagen ins Hilfsmittelverzeichnis wird derzeit mit der Begründung fehlender wissenschaftlicher Wirkungsnachweise abgelehnt. Von welchen Wirkprinzipien gehen Experten der sensomotorischen Einlagenversorgung aus? Wie können sinnvolle Studiendesigns, aber auch gute Ausbildungsstandards, aussehen? Und wie steht es, rechtlich gesehen, um die Leistungspflicht der Gesetzlichen Krankenversicherung? Dies diskutiert das 1. Sensomotorik-Symposium, das C. Maurer Fachmedien und die Zeitschrift Orthopädieschuhtechnik in Kooperation mit der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (GFFC) am 7. Dezember 2018 in Stuttgart veranstalten.

Sensomotorische Einlagen haben sich bei vielen Krankheitsbildern einen festen Platz im Versorgungsspektrum erobert. Obwohl sie nicht im Hilfsmittelverzeichnis gelistet waren, erstatteten in den letzten Jahren viele Krankenkassen diese Versorgung im Einzelfall, wenn eine entsprechende Begründung vorlag.

Doch sensomotorische Einlagen stehen auch in der Kritik. Trotz zahlreicher Studien sei der Wirkungsnachweis noch nicht erbracht, meinte zum Beispiel der GKV-Spitzenverband bei der Fortschreibung der PG 08 und nahm die Einlagen nicht ins Hilfsmittelverzeichnis auf. Daneben bemängeln Kritiker sensomotorischer Einlagen aber auch die Uneindeutigkeit der Terminologie und das Fehlen von Ausbildungsstandards und Versorgungsprinzipien.

Neue Perspektiven eröffnen
Diese Problematik möchte das 1. Sensomotorik-Symposium offensiv angehen. Was ist zu tun, um Wirkungsnachweise sensomotorischer Einlagen voranzubringen und die nötigen Ausbildungsstandards zu schaffen? Was könnte helfen, die Akzeptanz der Kostenträger zu erreichen, aber auch sicherere Erkenntnisse für die Versorger zu erlangen? Dies diskutiert das Symposium mit Anbietern und Anwendern sensomotorischer Einlagen, mit Orthopädieschuhmachern, Wissenschaftlern und Ärzten und auch mit den Teilnehmern des Symposiums, die eingeladen sind, von eigenen Erfahrungen zur berichten und Vorschläge einzubringen.

Programm
(kleinere Änderungen vorbehalten)

Einführung in das Thema Sensomotorische Einlagen
Begriffsdefinition, wissenschaftliche Datenlage und die Haltung der Gesetzlichen Krankenversicherung.
Prof. Bernhard Greitemann

Wissenschaft und Methoden
Wie kann man in der Medizin zu Wirkungsnachweisen kommen? Wie kann man Effekte von Therapien am Patienten untersuchen? Wie können aussagekräftige Fallkontrollen für die Praxis aussehen?
Dr. Michael Schuler, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Studien zu sensomotorischen Einlagen
Welche Methoden werden bislang bei Studien zu sensomotorischen Einlagen eingesetzt und wie aussagekräftig sind die mit ihnen erhobenen Ergebnisse?
Dipl.-Ing.Thomas Stief, Justus Liebig-Universität Gießen

Wirkprinzipien
Von welchen Wirkprinzipien gehen die unterschiedlichen sensomotorischen Einlagenkonzepte aus? 
Dr. Wolfgang Laube, OSM Lothar Jahrling, OSM Stephan Woltring.

Rechtliche Bewertung
Sensomotorische Einlagen: Wie steht es um die Leistungspflicht der Krankenkassen?
RA Jörg Hackstein

Podiumsdiskussion
Perspektiven für die sensomotorische Einlagenversorgung als anerkanntes Hilfsmittel und Behandlungsoption in der Therapie von Menschen mit Beschwerden am Fuß und am Bewegungsapparat.

Ausbildungsstandards für die sensomotorische Einlagenversorgung
• Welche Kenntnisse und Fertigkeiten müssen mindestens erworben werden?
• Wie könnten einheitliche Ausbildungsstandards aussehen?

Weitere Infos und Anmeldung