Neuwahlen beim ZVOS

Am 23. Januar 2019 findet die Delegiertenversammlung des Zentralverband Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) statt. Wichtigster Tagesordnungspunkt wird die Wahl des Vorstandes und eines neuen Präsidenten sein. Nach dem Austritt zweier Landesinnungen soll die Neuwahl auch den Neustart des Zentralverbandes bedeuten.
Ursprünglich war die Neuwahl des Vorstandes und des Präsidenten schon für das Frühjahr 2018 vorgesehen gewesen. Bei der Delegiertenversammlung am 26. April 2018 wurde jedoch aus verschiedenen Bundesländern der Wunsch geäußert, die Neuwahlen zu verschieben. Sie erschien manchen Delegierten zu vorschnell und sie entschieden sich daher, dem Kandidaten ihre Stimme zu verweigern. Ein neuer Termin war für den Herbst 2018 geplant. Jedoch wurde die Wahl nochmals verschoben, da mit der Landesinnung Hessen und dem Landesinnungsverband Niedersachsen zwei Mitgliedsverbände beschlossen hatten, zum Jahresende 2018 aus dem Zentralverband auszutreten. Mit der Wahl im Januar wollen sich nun die im Zentralverband verbliebenen Innungen neu aufstellen.
Ungeachtet der bereits in der ersten Jahreshälfte angekündigten und vollzogenen Austritte gab es im vergangenen Jahr zahlreiche Bemühungen, die Vertretung des Berufes auf neue Beine zu stellen. Bei Treffen im Mai, Juni und September diskutierten Mitgliedsinnungen, aber auch Innungen, die nicht dem ZVOS angehören, über die Möglichkeiten, die Arbeit im Zentralverband zu verbessern. Thematisiert wurde dabei auch, wie wichtige Aufgaben, etwa die Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen und die politische Vertretung des Orthopädieschuhmacher-Handwerks, künftig organisiert werden können.
Konzept zur Weiterentwicklung verabschiedet
Bei dem Treffen in Halle am 22. und 23. September 2018, bei dem die Landesinnung Sachsen-Anhalt Gastgeber war, bildete sich eine Arbeitsgruppe, die Vorschläge für die künftige Aufgabenverteilung zwischen Landesinnungen und bundesweiter Vertretung erarbeiten sollte. Die Ergebnisse wurden bei der Delegiertenversammlung des Zentralverbandes am 26. November 2018 in Hannover präsentiert und von den Delegierten einstimmig angenommen.
Einer der Vorschläge aus der Arbeitsgruppe sieht vor, eine Arbeitsgruppe für Vertragsverhandlungen zu gründen. Da der Zentralverband nicht alle Innungen in Deutschland vertritt, ein gemeinsames Vorgehen aber vor allem Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen nötig ist, soll diese Arbeitsgruppe für alle Innungen offen sein und auch die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden suchen, die ebenfalls Verträge verhandeln. Gemeinsam sollen Kalkulationen und Preisangebote erarbeitet werden. Ein Verhandlungsteam, das je nach Kostenträger und Vertragsabsicht unterschiedlich besetzt sein kann, soll dann die Verträge verhandeln. Die dabei entstehenden Kosten sollen, so der Vorschlag, über einen Mitgliederschlüssel verteilt werden.
Neues Team ab Januar 2019
Eine der vordringlichen Aufgaben ist zunächst die Suche nach einem neuen Geschäftsführer. Oliver Dieckmann, der die Geschäftsstelle in Hannover seit 2010 geleitet hatte, hat den Zentralverband Orthopädieschuhtechnik zum Jahresende 2018 auf eigenen Wunsch verlassen. Gespräche mit potenziellen Nachfolgern sind schon geführt worden.
Nach der Delegiertenversammlung im Januar wird es auch einen neuen Präsidenten geben. ZVOS-Präsident Werner Dierolf, der noch bis zur Wahl im Januar den Zentralverband vertritt, hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, nicht mehr anzutreten.
Für das Amt des Präsidenten hat OSM Stephan Jehring aus Klingenthal in Sachsen seine Kandidatur angekündigt. Jehring ist seit 1985 selbstständiger Orthopädieschuhmacher und war von 1999 bis 2008 Obermeister der Landesinnung Sachsen. Von 2000 bis 2003 war er stellvertretender Präsident des Zentralverbandes Orthopädieschuhtechnik und von 2003 bis 2004 Präsident. Mit seiner Unternehmensberatung „Jehring consult“ hat er zahlreiche Kollegen auf dem Weg zur Zertifizierung begleitet. Jehring ist Mitglied der Selbstverwaltung der LVA Sachsen und aktuell Mitglied im Verwaltungsrat der AOK-Plus für Sachsen und Thüringen und als Arbeitgebervertreter für die AOK-Plus auch Mitglied des Verwaltungsrates des GKV-Spitzenverbandes in Berlin.
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