03. Dezember 2019

Bauerfeind Branchenforum: Von der Idee zur Praxis

Foto: Bauerfeind

Gibt es eine Erfolgsformel für Innovation? Wie finden Ideen für morgen den Weg in das unternehmerische „Jetzt“? Auf dem 14. Bauerfeind-Branchenforum am 21. November gab es dazu Inspiration aus dem Silicon Valley, Handlungsempfehlungen einer Medizinsoziologin und Beispiele aus den Reihen der 421 teilnehmenden Qualitätspartner.

Neue Ideen müssen wachsen können, sagte Google Innovationschef Dr. Frederik G. Pferdt in seiner Keynote zum Future-Ready-Mindset. Bei einem Live-Experiment zeigte er, wie man Denkweisen umprogrammieren kann. Er bat die Anwesenden, sich eine Zukunftsidee als „Was wäre, wenn“- Frage vorzustellen und sie mit jemandem zu teilen. Dann sollte das Gegenüber die Vision weiterspinnen und fragen, was sich daraus ergibt, wenn es so kommt.Durch dieses vielfache Stellen von Fragen gelänge die Psychologie des Offenen. Auf jedes gedachte „Was wäre, wenn“ sollte ein „Ja, und“ folgen, kein „Ja, aber“, um so unsere gelernte Suche-und-Finde-den-Fehler-Mentalität auszuschalten. „Fragen begeistern und laden andere ein, mit Ihnen eine Lösung zu erdenken. Das schafft Vertrauen. Führen Sie mit Fragen anstatt mit Antworten zu leiten“, so Pferdt.

Gute Ideen im Sanitätshaus – Vier Beispiele aus der Praxis
Ihren Bruch mit Routinen teilten daraufhin vier Bauerfeind-Qualitätspartner auf dem Podium: Rahel Weidlich, Sanitätshaus Frohnhäuser baute ein Versorgungsnetzwerk für Brustkrebspatientinnen auf; Jörg Weinmann vom Sanitätshaus Weinmann in Göppingen investierte in 3-D-Druck, einen eigenen Außendienst und eine Akademie, die Seminare für Patienten und Fachpublikum, wie z.B. Wundexperten, anbietet; Geschäftsführer André Schikora von Pudel Orthopädie-Schuhtechnik GmbH in Ludwigsburg berichtete vom laufenden Projekt eines Bio Labs für datenbasierte Leistungsdiagnostik auf dem Fahrrad. Nicola Marx von der Manufaktur Meisterschuh Berlin GmbH aus Berlin-Kreuzberg erzählte, wie sich sein Unternehmen für die Orthopädieschuhtechnik öffnete.

 Führung verändern, um Neues zu entwickeln
Nach Inspiration von Technikkonzern und Branche führte Dr. Martina Oldhafer in ihrer Keynote ins konkrete Change Management mit Handlungsempfehlungen für Führungskräfte. „Wertschätzen Sie alles“, war die Ansage der Medizinsoziologin, „stärken Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter und durchforsten Sie die Sprache in Ihrem Unternehmen, damit Kommunikation gelingt.“  Wie Pferdt sah auch Oldhafer in Führung die Aufgabe, zu fördern – orientiert an den Stärken des Einzelnen als Macher, Analytiker, Visionär oder Vermittler. Führung heiße, andere erfolgreich zu machen.

Was ändert sich in der Gesundheitsbranche?
Die Abschlussdiskussion mit Alf Reuter (Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik), Istok Kespret (HMM Deutschland GmbH), Dr. Frederike Escher-Brecht (Barmer.i) und Dr. Martina Oldhafer ging das Thema Zukunft gestalten leidenschaftlich und kontrovers an. Was soll auf einem E-Rezept stehen und wer übernimmt die Auswahl, Arzt oder Fachhandel? Wie lassen sich Verhandlungen mit Krankenkassen effizienter gestalten? Geht Hilfsmittelversorgung komplett digital? Wie wird Versorgung besser, schneller und bleibt leistbar? Die Meinungen und Ziele gingen auseinander, gemeinsamer Nenner blieb der Fokus auf den Patienten. Oldhafer fasste zusammen: „Der Einzelne macht den Menschen nicht gesund. Bedürfnisse werden steigen, auch nach Kontakt. Und Qualität wird sich durchsetzen!“

(Quelle: Bauerfeind)