25. November 2020

InnovationHacks zur Gestaltung der digitalen Zukunft des Handwerks gestartet

Foto: stadtratte/AdobeStock

Um Handwerksbetriebe bei der digitalen Transformation zu unterstützen, hat das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk eine Initiative zur Entwicklung eines "Digital Innovation Labs" gestartet. Darin sollen verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zusammenkommen und gemeinsam an digitalen und passfähigen Lösungen für das Handwerk arbeiten. Am 29. und 30. September 2020 fanden die ersten InnovationHacks im MotionLab Berlin statt.

In drei interdisziplinäre Teams – bestehend aus Digitalisierungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftsexperten sowie Handwerkern – wurde an digitalen Fragestellungen für das Handwerk gearbeitet und Ideen zu verschiedenen Themen entwickelt.

Im Fokus des ersten Teams stand die Konzeptionierung des Digital Innovation Labs – der Aufbau eines "digitalen Ökosystems" für das Handwerk, um die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten und die Innovationskraft im Handwerk zu stärken. Konzipiert wurde eine digitale Einheit, in der Akteure miteinander vernetzt werden und voneinander lernen, Probleme aufgedeckt, analysiert und Lösungen für das Handwerk entwickelt werden. Dabei ging es darum, wie eine geeignete Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden und ein Netzwerk aufgebaut werden kann, das aus Handwerksbetrieben und Multiplikatoren der Handwerksorganisationen besteht, in das sich aber auch Coaches einbringen können. Auch interessierte Wissenschaftler, Wirtschaftsförderer, Politiker bzw. Ministerien sollen sich in das Programm einbringen können, so der Vorschlag des Teams.

Ein weiteres Team arbeitete gemeinsam mit einem Dachdecker an IoT-Lösungen, mit denen es gelingen kann einen noch umfänglicheren Service anzubieten und die eigenen Produkte und Dienstleistungen ideal und passgenau auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden. Die Erhebung und Verarbeitung der Daten, ihre Nutzung und Bereitstellung spielte dabei eine zentrale Rolle. Schnell wurde klar, dass die Lösung nicht nur dem Dachdecker oder den am Dachbau beteiligten Gewerken nützen kann, sondern sich auf nahezu alle Gewerke aus dem Bau- und Ausbau-Sektor übertragen lässt. Hierfür braucht es eine geeignete Schnittstelle, eine Datenplattform, die von zentraler Stelle in den Handwerksorganisationen verantwortet und verwaltet wird.
Auch die Digitalisierung in der handwerklichen Aus- und Weiterbildung spielt für die Zukunft des Handwerks eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund wurde auch an möglichen Lösungsansätzen auf diesem Gebiet gearbeitet. Ziel soll es sein, Digitalisierung von Anfang an mitzudenken, digitales Knowhow schon in der Ausbildung zu vermitteln und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Das dritte Team stellte sich der Frage, wie eine Plattformlösung aussehen könnte, die dem Handwerk nutzt. Diskutiert wurde, welche Angebote und Inhalte für Handwerker wichtig sind und gebündelt auf einer Plattform zur Verfügung stehen sollten.

Die Ideen werden durch drei Partner an der HWK Berlin, der HWK Düsseldorf und der HWK für Mittelfranken weiter betreut und vorangetrieben. Nach der Auftaktveranstaltung sind als nächste Schritte in regelmäßigen Abständen weitere InnovationHacks und Engagementdialoges geplant, um die Lösungsansätze zu konkretisieren, Konzepte zu erarbeiten und die Prototypen in der Praxis zu testen.

Ansprechpartner:
Stephan Blank
Zentralverband des Deutschen Handwerks
Tel. 030 20619 268
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Bilder und Eindrücke zu den Innovationshacks finden Sie hier

Unsere Empfehlung: Das Stöbern auf der Internetseite des Digitalzentrums Handwerks lohnt sich - hier finden sich zahlreiche Infos, Broschüren und Veranstaltungshinweise, die Betriebe bei der Digitalisierung unterstützen. 

https://www.handwerkdigital.de/