Videosprechstunde: Ton- und Bildqualität muss stimmen

„Hallo, können Sie mich hören?“ So vertraut die Frage nach eineinhalb Jahren Pandemie und Homeoffice klingt, so unverzeihlich ist sie im Kontext einer Videosprechstunde. Denn: Deutsche machen eine gute Ton- und Bildqualität zur Grundvoraussetzung von Videosprechstunden beim Arzt. Eine weitere Bedingung ist, dass der Service für Patienten kostenlos ist.
Das geht aus der repräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave hervor, der in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat.
Für nahezu acht von zehn Befragten (76,6 Prozent) kommt eine Onlinevisite nur dann infrage, wenn eine gute Bild- und Tonqualität sichergestellt ist. 79,1 Prozent erwarten, dass der Service für die Patienten kostenlos ist. „Nur wenn die Schwelle zur Videosprechstunde niedrig ist und Patienten von ruckeligen Bildern und Tonausfällen verschont bleiben, kann sie in Zukunft die große Anzahl an Skeptikern überzeugen“, konstatiert Felix Schönfelder, Geschäftsführer von Socialwave. Der Experte rät Medizinern, die Praxis-IT-Infrastruktur mit einem professionellen WLAN auszustatten, um Datenstausituationen während der Sprechstunde mit ausreichender Bandbreite vorzubeugen.
Bislang hat die Mehrheit der Deutschen (94,6 Prozent) noch keine Videosprechstunde in Anspruch genommen. Nur jeder Fünfte (19,1 Prozent) würde 2021 im Krankheitsfall eine medizinische Fachkraft per Video konsultieren. Für viele Deutsche liegen die Vorbehalte im Medium selbst: Sechs von zehn Befragten (61,9 Prozent) sind virtuelle Sprechstunden zu unpersönlich.
Den Ergebnissen der Patientenbefragung zufolge nimmt die Bereitschaft der Deutschen dennoch zu, an einer Onlinesprechstunde teilzunehmen, wenn die Vorteile vor Augen geführt werden. Für das Gros der Befragten spielt die Zeitersparnis eine zentrale Rolle. Immerhin drei Viertel würden die Technik nutzen, wenn sie dadurch schneller einen Termin bekommen (74,9 Prozent) oder lange Fahrtzeiten vermeiden können (74,6 Prozent). Sieben von zehn (69,4 Prozent) lassen sich ferner mit dem Argument überzeugen, dass sie im virtuellen Wartezimmer nicht so lange warten müssen wie üblicherweise beim analogen Arztbesuch.