06. Oktober 2010
Krankengymnastik und Schmerzmittel schon für Kinder
Noch auffälliger: Rund 29 Prozent der Kinder mit entsprechender Diagnose erhalten Physiotherapie, 51 Prozent auch Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol. Barmer GEK Vorstandsvize Dr. Rolf-Ulrich Schlenker: "Kinder mit unspezifischer Rückenschmerz-Diagnose und Krankengymnastik-Verordnung müssen stutzig machen. Hier drängt sich die Frage auf, inwieweit die Gründe auch im sozialen Umfeld und in erzieherischen Defiziten zu suchen sind."
Die Hilfsmittelversorgung von Kindern zeigt aus Sicht der Barmer GEK Tendenzen zur Überversorgung: So lag 2007 der Anteil der in der ehemaligen GEK versicherten Kinder bis 13 Jahren mit mindestens einer Einlagenverordnung bei 4,9 Prozent. Dagegen ist die Anzahl der Kinder mit objektivem medizinischen Bedarf deutlich geringer: Nur 1,3 Prozent dieser Kinder wurde ein "Plattfuß" diagnostiziert. Einlagen machen bei Kindern rund 40 Prozent aller verschriebenen Hilfsmittel und 24 Prozent der Hilfsmittelgesamtausgaben aus.