
PETER SCHULTHEIS
Kein Schuh ohne Schuhsohle. Doch je nach Funktion und Einsatzgebiet werden ganz unterschiedliche Anforderungen an Schuhsohlen gestellt, die entsprechend überprüft werden müssen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Materialien und Herstellungsverfahren für Schuhsohlen und welche Eigenschaften sie für die verschiedenen Einsatzgebiete besitzen müssen.
Neben modischen Aspekten haben Sohlen, wie Schuhe auch, in erster Linie die Aufgabe, unangenehme oder gar schädliche Umwelteinflüsse von den Füßen fernzuhalten. Als die Verbindungsglieder zwischen Körper und Untergrund sind Sohlen einer Fülle physikalischer und chemischer Einflüsse ausgesetzt. Neben dem mechanisch dauerhaften Standhalten von Kräften infolge des Körpergewichtes des Trägers, Abschirmen der Einwirkungen spitzer Steine und anderer widriger Bodenbeschaffenheiten beim Gehen und Stehen sollen Sohlen die Füße thermisch vom Außenklima abkoppeln, je nach Schuhtyp auch elektrisch isolierend oder teilleitfähig sein, Feuchtigkeit von den Füßen fernhalten, eventuell gar das Eindringen von Nägeln verhindern. Das alles, ohne den natürlichen Gang zu behindern oder negativ zu beeinflussen, am besten so, dass das Gehen, Laufen und Stehen gegenüber dem Barfußlaufen sogar noch optimiert oder korrigiert wird. Die ideale Schuhsohle erfüllt alle Schutzfunktionen, wiegt nichts, ist superelastisch, baut nicht auf, hat exakt die erforderliche Haftung am Untergrund, kennt keine chemische Auflösung und Hydrolyse, hat null Verschleiß und hält ewig. Und am Ende des Schuhlebens lässt sie sich vom Schuh trennen und recyceln. Nicht zu vergessen: Am Preis des Gesamtschuhs soll die Sohle möglichst wenig in Erscheinung treten. Die Liste der Anforderungen lässt es vermuten – es gibt nicht die ideale Schuhsohle. Stattdessen gibt es an die unterschiedlichen Aufgaben und Schuhtypen angepasste Sohlen, die den idealen technischen Eigenschaften teilweise sogar recht nahekommen.
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